Beim Namen nennen

Beim Namen nennen - über 60.000 Opfer der Festung Europa
Aktion zum Flüchtlingstag 2025 am Braunschweiger Dom vom 16. bis 22. Juni 2025
"Beim Namen nennen - über 60.000 Opfer der Festung Europa" Seit vielen Jahren findet in verschiedenen Städten der Schweiz und Deutschlands die Aktion "Beim Namen nennen" zum Internationalen Weltflüchtlingstag statt. Im vierten Jahr beteiligen sich die Kirchengemeinden St. Blasius und St. Magni in Braunschweig daran.
Vom 16. bis 21. Juni 2025 wächst dazu im Braunschweiger Dom wieder ein Mahnmal der Menschenwürde. Gemeinsam mit vielen Menschen aus Stadt und Region Braunschweig beschreiben wir in diesen Tage Stoffstreifen mit den Namen und Todesumständen von auf der Flucht verstorbenen Menschen. Diese werden aus der sogenannten "List of Deaths" der Hilfsorganisation "UNITED für Intercultural Action" (Amsterdam) übertragen und in einem Kubus auf dem Burgplatz zu einer temporären Installation zusammengesetzt. Die Stoffstreifen stehen für Menschen, die unterwegs waren - mit Hoffnung wie wir. Ihr Schicksal soll ins Bewusstsein der Stadt rücken.
Parallel zum Schreiben der Namen werden diese am Wochenende 21. und 22. Juni 2025 im Braunschweiger Dom jeweils von 8 bis 20 Uhr öffentlich verlesen. Jeweils zur halben und vollen Stunde erklingt Musik für eine kurze Atempause. Auch das Mittagsgebet am Samstag und der Gottesdienst am Sonntagmorgen werden im Zeichen der Gedenkaktion gestaltet.
Für dieses Totengedenken brauchen wir Unterstützung von vielen Menschen beim Namen Lesen und Gestalten der musikalischen Atempausen. Wer sich beteiligen möchte, meldet sich bitte bis Ende April unter:
nagelkreuz-braunschweigerdom(at)lk-bs(~dot~)de oder dom.bs.buero(at)lk-bs(~dot~)de.
"Beim Namen nennen" will so gegen das Unrecht protestieren, dass seit Jahrzehnten an Europas Außengrenzen Menschen sterben. Im Frühjahr 2025 wird die "List of Death" weit über 60.000 Todesfälle seit 1993 zählen. Unsere Mahnmal steht zugleich für die Forderung, den Flüchtlingsschutz zu stärken und Menschenrechte einzuhalten.
"Beim Namen nennen" im Überblick:
16. bis 22. Juni Schreiben der Namen im Braunschweiger Dom von 10 bis 17 Uhr
21. und 22. Juni Lesen der Namen im Braunschweiger Dom von 8 bis 20 Uhr
21. Juni Mittagsgebet zum Weltflüchtlingstag um 12 Uhr
"Ins Wasser fremder Städte" Lesung im Braunschweiger Dom
Anlässlich des Weltflüchtlingstags im Rahmen der Braunschweiger Kulturnacht am 17. Juni um 20:30 Uhr
Der Eine ist eben aus Syrien geflohen, der Andere vor Jahrzehnten den iranischen Diktaturen entkommen. Beide sind sie Lyriker, beide sind zur selben Zeit in derselben Stadt, München 2016/17. Sie kennen sich (noch) nicht persönlich, aber sie schreiben sich. YAMEN HUSSEIN und SAID († 2021) erkunden in ihren Briefen und Gedichten das Fremdsein, den Krieg in der Distanz, die Stadt als Abstraktion, die Wut und die Zärtlichkeit.
Mit Gertrud Kohl und Mattias Schamberger
Anlässlich des Weltflüchtlingstags im Rahmen der Braunschweiger Kulturnacht.
Eine Kooperation des Braunschweiger Doms und des Staatstheaters Braunschweig.
Textfassung: Cornelia Götz, Gregor Zöllig, Christoph Diem
Einrichtung: Christoph Diem
Musik: Jörg Wockenfuß
Wasserspiegel
Ein Buch für die Seenotrettung
Die Anthologie „Wasserspiegel“ betrachtet den Menschen im Licht des Urelements Wasser. Der Verkaufserlös kommt United4Rescue - gemeinsam Retten zugute.
Den Stein ins Rollen brachten Rückmeldungen zur Kurzgeschichte The Swim der Braunschweigerin Annie Sonnenberg. „Darin geht es um eine Frau, die beim Triathlontraining in der Nordsee zu ertrinken droht“, berichtet die Autorin. „Das schlägt thematisch die Brücke zum Motto von United4Rescue: ‚Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.‘“
Schnell war klar, dass hier die Basis für eine Spendenaktion vorlag. Um dem Projekt Struktur zu geben, wurden mit Dr. Thies Gundlach, Martin Schmidt-Kortenbusch, Henning Böger und Marcus Lenk Gastautoren ins Boot geholt, die unterschiedlichste Texte und Gedanken beitrugen. „Wir haben ein gehaltvolles Stück Lektüre geschaffen“, ist Sonnenberg überzeugt. „Und jeder, der das Buch kauft, kann sicher sein, dass das Autorenhonorar vollständig an United4Rescue gespendet wird.“
Das Taschenbuch ist unter der ISBN 9783754973981 für 11,99 € im Handel erhältlich.
Fotos aus Flüchtlingslagern an der Südwand der Magni-Kirche
Bis Januar 2022 erinnern Bilder der Fotografin Alea Horst an die Situation von Menschen auf der Flucht


Bis in den Januar 2022 wird die Südwand der Braunschweiger Magni-Kirche zur Bilderwand. Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis SEEBRÜCKE zeigt die Magni-Gemeinde eine Auswahl von großformatigen Bildern der Fotografien Alea Horst. Sie dokumentiert darauf einfühlsam die Situation von Menschen auf der Flucht. Die Bilder der Freiluft-Ausstellung hat die Fotografin im Lager Moria auf der Insel Lesbos, Griechenland, aufgenommen. Moria war einst das größte Lager Europas. Angelegt für 3.000 Menschen beherbergte es schließlich 20.000 Personen. Laut Ärzte ohne Grenzen hegten dort selbst Kinder Selbstmordgedanken. Parwana Amiri (@parwanaamiriofficial), eine Aktivistin aus Afghanistan, lebt im griechischen Lager Ritsona. Sie gehörte zu den Tausenden Kindern, denen in europäischen Lagern der Zugang zu Bildung verwehrt wird. Viele der Zitate in der Ausstellung stammen aus ihren "Letters to the world from Ritsona".
Immer donnerstags von 16 bis 18 Uhr informiert ein SEEBRÜCKE-Infostand an der Magni-Kirche über die Anliegen und Arbeit des Aktionsbündnisses. Die SEEBRÜCKE setzt sich dafür ein, dass Menschen auf der Flucht einen Ort zum Ankommen finden - einen Sicheren Hafen. Dort, wo die EU- und Bundespolitik ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, müssen die kommunale Politik und die Bürger*innen selber tätig werden. Am Infostand werden auch Bastelkits für die aktuelle Aktion #GrünesLichtfürAufnahme verteilt. Damit ermöglichen wir allen Bürger*innen Braunschweigs, sich klar zu positionieren: Gegen eine Politik der Abschottung und Diskriminierung und für globale Solidarität mit allen schutzsuchenden Menschen!
Seit 2014 sind im Mittelmeer mehr als 22.000 Menschen auf der Flucht ertrunken. Auf den griechischen Inseln Lesbos und Chios werden rund 2.550 Überlebende der Flucht über das Mittelmeer 2021 einen weiteren Winter in Zelten und Containern verbringen müssen. Das System von Lagern für geflüchtete Menschen in der EU ist groß und intransparent. In Deutschland werden Schutzsuchende in zentralen Unterkünften isoliert und zur Untätigkeit gezwungen. Sie bleiben für die deutsche Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar. Politisch gewollt sind sie so Bürokratie und Wachsystem hilflos ausgeliefert.
United4Rescue
Schiffspost voller guter Nachrichten

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer von United4Rescue,
das Jahr 2021 neigt sich dem Ende. Zeit für eine Rückschau auf das vergangene Jahr! Grund für Dankbarkeit haben wir bei United4Rescue allemal. Die wichtigste Zahl unserer Jahresbilanz: Unsere beiden Bündnisschiffe haben 2430 Menschen aus Seenot gerettet! Hinter jeder Zahl steht ein Mensch – Männer, Frauen und Kinder. Gemeinsam haben wir geholfen, diese Leben zu retten – dank Eurer Unterstützung und Spendenbereitschaft.
Insgesamt konnten wir dank Euch dieses Jahr stolze 1.267.500€ an Hilfsprojekte weiterleiten. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Mit der französischen Organisation Ciel Solidaire brachten wir ein neues Aufklärungsflugzeug in den Einsatz. Die griechische Organisation Attika kann dank United4Rescue mit einem Schnellboot vor Lesbos Leben retten und Menschenrechtsverletzungen dokumentieren.
Das sind gute Nachrichten, trotz der fast täglichen Meldungen über Seenotfälle und Bootsunglücke im Mittelmeer, in der Ägäis, im Ärmelkanal, vor den kanarischen Inseln. Immer deutlicher wird, wie all die unterschiedlichen Schauplätze an den EU-Außengrenzen zusammenhängen und wohin die derzeitige Abschottungspolitik führt: Menschen ertrinken, erfrieren, verdursten, werden entrechtet oder Opfer von völkerrechtswidrigen Push-Backs und Polizeigewalt.
Umso wichtiger und wunderbarer ist es da, dass wir jetzt gemeinsam zu Weihnachten ein leuchtendes Zeichen der Solidarität gesetzt haben: Dank vieler spontaner Spenden konnte unser Bündnisschiff SEA-EYE 4 erneut auslaufen und auf seiner Weihnachtsmission 223 Leben retten! Ein größeres Geschenk hätten wir uns nicht wünschen können.
United4Rescue wünscht Euch mit diesem Newsletter frohe Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr!
Herzliche Grüße
Euer United4Rescue-Team
Bo(o)tschaften gegen das Vergessen
Braunschweiger*innen machen Situation von Menschen auf der Flucht sichtbar

Wie kann ich zu Hause bleiben, wenn ich keines habe? Wie kann ich Hände waschen, wenn Seife fehlt? Wie kann ich den Mindestabstand einhalten im überfüllten Flüchtlingslager? Welches Menschenleben ist es Wert, aus Seenot gerettet zu werden? Das sind Fragen, die sich die meisten von uns nicht zu stellen brauchen, aber für hunderttausende Menschen auf der Flucht sind sie Alltag.
Die Seebrücke Braunschweig möchte mit der Aktion Bo(o)tschaften gegen das Vergessen auf die Situation von Menschen auf der Flucht und in den Lagern an den europäischen Außengrenzen aufmerksam machen. Auch sollen die Braunschweiger*innen zum Handeln aufgefordert werden!
In der Brunsviga, dem Haus der Kulturen, dem Welcome-House, dem Staatstheater und in der Magni-Kirche laden von Anfang Juli noch leere Leinen und Plakate die Besucher*innen dazu ein, sich zu informieren und selbst tätig zu werden: Bilder, Wünsche, Gedanken und Forderungen an die Stadt sollen hier bald an den gespannten Leinen hängen. Die Aktion läuft den ganzen Juli über.
Adama Logosu-Teko vom Leitungsteam im Haus der Kulturen Braunschweig sagt: „Solange die Geflüchteten noch nicht für ihre Grundrechte eintreten können, sind wir in der Pflicht, nicht wegzuschauen, nicht zu schweigen, sondern zu handeln. Daher unterstützen wir die partizipative Aktion der Seebrücke Braunschweig.“
Die Ergebnisse der Aktion werden auf den Social Media-Kanälen der Seebrücke vorgestellt und sollen nach Ende der Aktion an die Stadt Braunschweig übergeben werden.
„Eine Umsetzung der Erklärung zum ‚Sicheren Hafen‘ mit Ratsbeschluss vom Dezember 2018 steht nach unserer Einschätzung in Braunschweig noch aus. Wir wollen ein Zeichen dafür setzen, dass die Braunschweiger*innen da mehr von ihrer Stadt erwarten", sagen die Aktivist*innen der Seebrücke Braunschweig.
Bo(o)tschaften gegen das Vergessen. Im Juli auch in St. Magni!
#sewforsolidarity II
6000 Masken nach Griechenland versandt!

In den vergangenen drei Wochen haben zahlreiche Kirchengemeinden und Institutionen in Stadt und Region gemeinsam mit dem Bündnis Seebrücke Braunschweig dazu aufgerufen, Mund- und Nasenschutzmasken für geflüchtete Menschen in den Flüchtlingscamps auf den griechischem Inseln Samos und Lesbos zu sammeln.
Die Aktion #sewforsolidarity hat insgesamt 6000 selbstgenähte Masken zusammengebracht. In den vergangenen Tagen haben helfende Hände in der Braunschweiger Magni-Gemeinde acht große Umzugskartons gepackt, die seit heute auf dem Weg nach Griechenland sind. Dort leben auf den Inseln zurzeit über 40000 Menschen unter katastrophalen Bedingungen in Flüchtlingscamps.
Als Beitrag zum Schutz vor dem auch dort virulenten Corona-Virus werden die in Braunschweig genähten Masken vor Ort durch die Organisation Ärzte ohne Grenzen an geflüchtete Menschen verteilt. Unter den 6000 Braunschweiger Masken sind auch viele Masken in Kindergrößen, die vor Ort dringend benötigt werden.
Wir sagen allen, die uns unterstützt haben, ein großes Dankeschön! Das ist ein starkes Zeichen der Solidarität mit den Menschen in den Flüchtlingslagern!
Weitere Informationen:
www.seebruecke.org/leavenoonebehind/aktionen
www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/einsatzlaender/griechenland
Update "Sicherer Hafen Braunschweig"
Beitrag des Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen

Im Moment stehen sie im Schatten des Virus: Die Seenotflüchtlinge. AktivistInnen von der Seebrücke Braunschweigkämpfen weiter: Für ihre Aufnahme in Deutschland, gegen das Vergessen und dass Braunschweig seinem Beinamen „sicherer Hafen“ gerecht wird. Unterstützung finden sie in Braunschweig auch in der Kirchengemeinde St. Magni. Einen Beitrag von Katja Jacob hören Sie hier.

„Kirche trifft Seebrücke“ war das Motto der gemeinsamen Aktion von mindestens 20 Kirchengemeinden und der „Seebrücke“ in Braunschweig vom 14. September bis 14. Oktober 2019.
Mit den orangen Rettungswesten an den Kirchen sollte ein sichtbares Zeichen gegen das Sterben im Mittelmeer und der Solidarität mit Menschen auf der Flucht und in Seenot gesetzt werden.
In einem gemeinsam mit dem Bündnis "Seebrücke Braunschweig" organisierten Aktionsprogramm wurde begleitend auf die Situation von Flüchtlingen im Mittelmeerraum und an den Grenzen der europäischen Gemeinschaft aufmerksam gemacht, über die Arbeit der zivilen Seenotrettung und Fluchtursachen im globalen Kontext informiert.. Darüber hinaus gab es thematische Andachten und Gottesdienste, Benefizkonzerte und Diskussionsveranstaltungen.
Im Rückblick auf die Aktion schreibt Anne Schäfer von der "Seebrücke Braunschweig":
"Das im Sommer 2018 gegründete Bündnis Seebrücke Braunschweig ließ sich durch ähnliche Aktionen anderer Seebrücken im Rahmen „Kirche trifft Seebrücke“ in Dessau und Hannover inspirieren und kontaktierte Mitte dieses Jahres verschiedene Kirchgemeinden in Braunschweig. Die positiv-enthusiastische Resonanz und offenen Türen die uns vor allem seitens der Vertreter*innen der St. Magni-Gemeinde, der Ev.-luth. Domkirche St. Blasii zu Braunschweig, der Ev.-ref. Kirchengemeinde Braunschweig Bartholomäus und der Evangelischen Erwachsenenbildung Braunschweig (EEB) entgegen gebracht wurde, haben unsere Erwartungen dann deutlich übertroffen! Zahlreiche und vielfältige Veranstaltungen, die binnen kürzester Zeit im Rahmen des Aktionszeitraumes Mitte September bis Mitte Oktober stattfanden, konnten dank der logistischen, personellen und finanziellen Unterstützung der Kirchgemeinden realisiert werden. Bei der einen oder anderen Veranstaltung war im Nachgang noch Verbesserungsbedarf erkennbar – für den ersten Anlauf sind wir jedoch sehr zufrieden. Das Bündnis Seebrücke Braunschweig freut sich darüber, das Thema Flucht und Migration sowie das Sterben im Mittelmeer durch die Aktion „Kirche trifft Seebrücke“ im Stadtalltag präsenter werden zu lassen, neue Aktions- und Bündnispartner*innen in der Stadt kennengelernt und gewonnen zu haben sowie über Diskussions- und Denkanstöße, die in die Gemeinden und in die Stadt hineinwirken. Das Bündnis Seebrücke Braunschweig bedankt sich ganz herzlich bei allen Engagierten im Rahmen von „Kirche trifft Seebrücke“ und freut sich auf eine baldige Fortsetzung!"
„Schafft sichere Häfen!“ Diese zentrale Forderung der „Seebrücke“ bleibt aktuell. Treten wir daher als zivilgesellschaftliche Akteur*innen auch im kommenden Jahr für eine starke Seenotrettung, offene Häfen und sichere Fluchtrouten ein. Jede Unterstützung zählt, damit die Botschaft der Solidarität auf die Straßen Europas getragen wird!
Gegen das Sterben im Mittelmeer -
Entkriminalisierung der Seenotrettung -
Für sichere Häfen in Europa -
Informieren, sich einmischen und mitdiskutieren!