„Siehe, ich verkündige euch große Freude“ (Lukas 2,10) Worüber können wir uns freuen? Pausenlos hören wir schlechte Nachrichten: Unsere Lebensweise gefährdet die Erde. Unglücksfälle, Terror und Naturkatastrophen reißen unschuldige Menschen in den Tod. Und der Ton im Umgang miteinander wird immer rauer – ein Blick in die sozialen Netzwerke genügt. Sich zu freuen kann schwerfallen in einer Welt, in der sich Endzeitstimmung auszubreiten scheint.

Die biblische Weihnachtsgeschichte stellt gegen den Pessimismus die Freude. Der Engel ruft es den Hirten zu: „Siehe, ich verkündige euch große Freude“. Denn uns ist ein Kind geboren. In diesem Kind, so glauben Christen, zeigt sich eine neue Lebensperspektive der Zuversicht und Tatkraft. Die Welt muss nicht bleiben wie sie ist.

Alle Menschen streben nach Freude und Glück. Gerade an Weihnachten wird diese Sehnsucht spürbar. Wir haben Freude daran, andere zu beschenken. Und freuen uns, wenn wir selbst beschenkt werden. Viele Initiativen versuchen gerade in dieser Zeit, Not zu lindern und Menschen zu helfen. Das tut unserer Gesellschaft gut. Und macht nicht nur die Empfänger glücklich, sondern auch die Geber.

Wir sind zur Freude bestimmt. Das ist unsere Berufung als Menschen. Lassen wir uns daran erinnern! Die Weihnachtsbotschaft verweist auf den Grund der Freude: Jesus Christus. Gott ist an Weihnachten zur Welt gekommen und erfüllt sie mit seinem Geist. Diese Welt ist nicht „Gott los“.

Freuen wir uns über die vielen, die für das Leben eintreten. Ich danke herzlich allen, die sich in Familie, Beruf und Ehrenamt für das Wohl anderer einsetzen. Sie leisten einen unersetzlichen Beitrag für ein gutes Miteinander und verdienen unseren Respekt. Wir müssen nicht schwarz sehen für unsere Gesellschaft und für unsere Welt. Gottes neue Zeit hat begonnen. In diesem Horizont dürfen wir mit Freude leben.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten!

Ihr Dr. Christoph Meyns, Landesbischof