Zu besonderem Literaturerleben lädt die Braunschweiger Magni-Gemeinde am Samstag, 10. Mai, um 18 Uhr in die Magni-Kirche am Ölschlägern ein. Ein literarischer Abendsegen in der Reihe "Magni liest" erinnert dann an die reichsweiten Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten am 10. Mai 1933. Unter dem Motto "Verbrannte Lyrik" lesen und musizieren im Chorraum von St. Magni Regina Blume und Hans-W. Fechtel Gedichte und Chansons von Erich Kästner und Mascha Kaléko. Magni-Pastor Henning Böger spricht den Abendsegen.
Am 10. Mai 1933 wurden in 30 deutschen Universitätsstädten, auch in Braunschweig, die Schriften demokratisch gesinnter Autoren und Autorinnen verbrannt, darunter Werke von Thomas und Heinrich Mann, Kurt Tucholsky, Erich Mühsam und Carl von Ossietzky. Das folgende Schreib- und Veröffentlichungsverbot kam für viele einem Berufsverbot im Deutschen Reich gleich. Angesichts des wachsenden Populismus und Rechtsextremismus in Deutschland ist eine Erinnerung an die frühen Jahre der Entrechtung im Dritten Reich heute notwendiger denn je.