Vor 75 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Aus diesem Anlass ist in der Braunschweiger Magni-Kirche ab kommendem Sonntag die Ausstellung "Auschwitz erinnern! Unmenschlichkeit wahrnehmen!" zu sehen. Gezeigt wird dann eine Auswahl von Schülerarbeiten, die bereits vor 25 Jahren zum 50. Jahrestag der Befreiung entstanden sind. Die Idee zu diesem besonderen Ausstellungsprojekt verdankt sich der pensionierten Lehrerin Dietlind Obermayr, die an einer Realschule im Landkreis Gifhorn tätig war und nun in Braunschweig lebt. "Zehn Jahre lang habe ich mit Jugendlichen jeweils eine Woche in Auschwitz-Birkenau gearbeitet, eingebunden in einen ganzjährigen Unterrichtskurs Geschichte zur gründlichen Vor- und Nachbereitung. Dabei sind Bilder, Texte, Tonfiguren von den Teilnehmern gestaltet worden", erzählt Dietlind Obermayr. Eine Auswahl der aufbewahrten Arbeiten, mit denen die Schülerinnen und Schüler damals anderen nahebringen wollten, was sie erlebt und empfunden hatten, wird nun im Magni-Chorraum zu sehen sein. "Die beeindruckenden Bilder, Texte und Skulpturen der Schüler laden zur Betrachtung und zur persönlichen Auseinandersetzung ein", sagt Magni-Pastor Henning Böger, der die Ausstellung konzipiert hat und ihr viele interessierte Besucherinnen und Besucher wünscht: "Nehmen Sie sich dafür Zeit!"
Am Sonntag, 26. Januar, führt ein Gedenkgottesdienst mit Museumsphase und Agapemahl in die Ausstellung ein. Beginn ist um 10 Uhr in der Magni-Winterkirche.
Begleitend zur Ausstellung findet im Februar zudem ein Unterrichtsprojekt mit der Realschule Georg-Eckert-Straße statt. Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs sind im Januar selbst nach Auschwitz gereist und werden nun ihre Eindrücke in Projekttagen verarbeiten, deren Ergebnisse ebenfalls in St. Magni zu sehen sein sollen.
Die Ausstellung ist bis Ende Februar täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.