Sie wird jung sterben, mit 27 Jahren.
Und sie weiß, dass sie sterben wird.
Darum will sie der Welt etwas mitteilen.
Die Australierin Holly Butcher leidet
an einer seltenen Knochenkrankheit.
Kurz vor ihrem Tod schreibt sie auf Facebook:
"Ich möchte nicht gehen. Ich liebe mein Leben.
Das Leben ist zerbrechlich, wertvoll.
Jeder Tag ist ein Geschenk, nicht ein Recht."
Und dann wird Holly grundsätzlich:
"Gebt, gebt, gebt!",
fordert sie zur Großzügigkeit auf:
"Es stimmt, dass man glücklicher wird,
indem man Dinge für andere macht …
Und sagt euren Liebe sooft ihr könnt,
dass ihr sie liebt.
Liebt sie mit allem, was ihr habt."
Solche Worte haben wir alle vermutlich
so oder ähnlich schon öfter gehört oder gelesen –
und sie innerlich seufzend zur Seite gelegt:
Ja, ich weiß! Alles richtig und doch so schwer!
Aber jetzt, aus dem Mund einer jungen Frau,
die weiß, dass sie sterben wird,
gehen diese Sätze direkt unter die Haut.
Im vergangenen Advent hat Holly sich gewünscht,
noch einmal Weihnachten erleben zu dürfen.
Das ist ihr vergönnt. Sie stirbt Anfang Januar.
Und wenig später verbreitet sich ihre Botschaft
über die sozialen Netzwerk.
Vor allem ihr letzter Appell wird
immer wieder geteilt und weitergereicht:
"Sagt euren Liebe sooft ihr könnt,
dass ihr sie liebt.
Liebt sie mit allem, was ihr habt."
Vielleicht macht die Nähe des Todes
uns Menschen hellsichtiger.
Weil wir das Leben in anderem Licht sehen.
Vorausgesetzt, man lässt sich vom Tod berühren,
schaut nicht einfach weg, sondern fragt sich:
Wie kann ich so leben,
dass ich den Tod weniger fürchten muss?
Holly tut das und sagt aller Welt:
Ordnet das Leben, auch wenn ihr jünger seid.
Hinterlasst keinen Streit; dafür aber Liebe.
Erinnert euch immer und immer wieder daran,
wie kostbar es ist, geben und lieben zu dürfen.
Und dann liebt mit allem, was ihr habt!
Also hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben,
das ewige Leben haben.
So sagt es das Bibelwort für diesen Karfreitag
aus dem Johannesevangelium.
Das Kreuz Jesu ist der Ort, an dem Liebe und
Hingabe im Äußersten zusammen treffen,
an dem Gott uns und alle Welt liebt
mit allem, was er hat und vermag.
Es ist nicht leicht, das beides im Kreuz
zusammen zu denken und beieinander zu halten,
aber am Kreuz erfahren wir, wie Gott selbst,
was es heißt, schmerzhaft zu unterliegen.
sollen wir erkennen, wie sehr Gott uns auch
dann nahe ist, wenn er uns am fernsten scheint.
Gott schiebt das Leiden nicht beiseite,
sondern nimmt seine ganze Tragik ernst, ja selbst auf sich.
Gott war in Christus, der da am Kreuz hängt,
wird der Apostel Paulus später sagen.
Und dieses Kreuz erzählt eben davon,
dass die Wege Gottes zu uns
bis in die äußerte Tiefe gehen -
davon, wie unbedingt diesem Gott daran gelegen ist,
dort von uns gefunden zu werden,
wo das Leben hart geprüft wird;
wo alle Hoffnung wie begraben scheint;
wo unsere Wünsche gestundet sind
und hart begrenzt durch Abschied und Schmerz.
Überall dort ist Gott zu finden.
Gerade dort ist Gott zu finden.
Folgt man den biblischen Passionserzählungen,
so hört man vom großen Schmerz der Menschen
unterm Kreuz, aber auch davon,
dass dieses Geschehen ihre Beziehungen neuordnet,
Menschen in Liebe und Hingabe verbindet.
Und wer diesen Erzählungen weiter folgt -
vom Kreuz ins Grab zum Morgen des dritten Tages -,
der wird davon hören, wie aus dem Schatten
des Kreuzes neues Leben wächst und
die Liebe zurückkehrt und den Sieg behält.
Es gibt keinen Ort in der Welt,
auf den der Schatten des Kreuzes nicht fiele,
schreibt der Theologe Fulbert Steffensky.
Etwas von dem, was im Schatten des Kreuzes
zu wachsen beginnt, fällt also auch auf uns.
Es will uns sensibel, ja dünnhäutig sein lassen
für die schmerzhaften Seiten des Lebens,
für die Spannung zwischen Tod und Leben,
für die stärkere Kraft der Liebe,
die uns Menschen von Gott zu Teil wird.
Darin liegt unsere Lebenschance: zu begreifen,
dass wir wahre Menschen sein dürfen,
dass wir dazu imstande sind, behutsam mit uns selbst
und barmherzig mit anderen umzugehen,
dass wir uns mit unseren Schwächen
und denen anderer versöhnen können,
weil Gott Ja zu uns sagt.
So kostbar ist jeder und jede von uns,
dass wir leben sollen, jetzt und in Ewigkeit.
Sie ist jung gestorben, mit 27 Jahren.
Und sie wusste, dass sie sterben wird.
Darum wollte sie der Welt etwas mitteilen:
Gebt, gebt, gebt! Liebt mit allem, was ihr habt!
Wer gibt, muss nicht festhalten.
Wer teilt, weiß sich aufgehoben.
Wer liebt, wird getragen.
Von Gott, der die Liebe ist. Amen.
Lied: Da berühren sich Himmel und Erde
(Anhören hier klicken)
Und sie weiß, dass sie sterben wird.
Darum will sie der Welt etwas mitteilen.
Die Australierin Holly Butcher leidet
an einer seltenen Knochenkrankheit.
Kurz vor ihrem Tod schreibt sie auf Facebook:
"Ich möchte nicht gehen. Ich liebe mein Leben.
Das Leben ist zerbrechlich, wertvoll.
Jeder Tag ist ein Geschenk, nicht ein Recht."
Und dann wird Holly grundsätzlich:
"Gebt, gebt, gebt!",
fordert sie zur Großzügigkeit auf:
"Es stimmt, dass man glücklicher wird,
indem man Dinge für andere macht …
Und sagt euren Liebe sooft ihr könnt,
dass ihr sie liebt.
Liebt sie mit allem, was ihr habt."
Solche Worte haben wir alle vermutlich
so oder ähnlich schon öfter gehört oder gelesen –
und sie innerlich seufzend zur Seite gelegt:
Ja, ich weiß! Alles richtig und doch so schwer!
Aber jetzt, aus dem Mund einer jungen Frau,
die weiß, dass sie sterben wird,
gehen diese Sätze direkt unter die Haut.
Im vergangenen Advent hat Holly sich gewünscht,
noch einmal Weihnachten erleben zu dürfen.
Das ist ihr vergönnt. Sie stirbt Anfang Januar.
Und wenig später verbreitet sich ihre Botschaft
über die sozialen Netzwerk.
Vor allem ihr letzter Appell wird
immer wieder geteilt und weitergereicht:
"Sagt euren Liebe sooft ihr könnt,
dass ihr sie liebt.
Liebt sie mit allem, was ihr habt."
Vielleicht macht die Nähe des Todes
uns Menschen hellsichtiger.
Weil wir das Leben in anderem Licht sehen.
Vorausgesetzt, man lässt sich vom Tod berühren,
schaut nicht einfach weg, sondern fragt sich:
Wie kann ich so leben,
dass ich den Tod weniger fürchten muss?
Holly tut das und sagt aller Welt:
Ordnet das Leben, auch wenn ihr jünger seid.
Hinterlasst keinen Streit; dafür aber Liebe.
Erinnert euch immer und immer wieder daran,
wie kostbar es ist, geben und lieben zu dürfen.
Und dann liebt mit allem, was ihr habt!
Also hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben,
das ewige Leben haben.
So sagt es das Bibelwort für diesen Karfreitag
aus dem Johannesevangelium.
Das Kreuz Jesu ist der Ort, an dem Liebe und
Hingabe im Äußersten zusammen treffen,
an dem Gott uns und alle Welt liebt
mit allem, was er hat und vermag.
Es ist nicht leicht, das beides im Kreuz
zusammen zu denken und beieinander zu halten,
aber am Kreuz erfahren wir, wie Gott selbst,
was es heißt, schmerzhaft zu unterliegen.
sollen wir erkennen, wie sehr Gott uns auch
dann nahe ist, wenn er uns am fernsten scheint.
Gott schiebt das Leiden nicht beiseite,
sondern nimmt seine ganze Tragik ernst, ja selbst auf sich.
Gott war in Christus, der da am Kreuz hängt,
wird der Apostel Paulus später sagen.
Und dieses Kreuz erzählt eben davon,
dass die Wege Gottes zu uns
bis in die äußerte Tiefe gehen -
davon, wie unbedingt diesem Gott daran gelegen ist,
dort von uns gefunden zu werden,
wo das Leben hart geprüft wird;
wo alle Hoffnung wie begraben scheint;
wo unsere Wünsche gestundet sind
und hart begrenzt durch Abschied und Schmerz.
Überall dort ist Gott zu finden.
Gerade dort ist Gott zu finden.
Folgt man den biblischen Passionserzählungen,
so hört man vom großen Schmerz der Menschen
unterm Kreuz, aber auch davon,
dass dieses Geschehen ihre Beziehungen neuordnet,
Menschen in Liebe und Hingabe verbindet.
Und wer diesen Erzählungen weiter folgt -
vom Kreuz ins Grab zum Morgen des dritten Tages -,
der wird davon hören, wie aus dem Schatten
des Kreuzes neues Leben wächst und
die Liebe zurückkehrt und den Sieg behält.
Es gibt keinen Ort in der Welt,
auf den der Schatten des Kreuzes nicht fiele,
schreibt der Theologe Fulbert Steffensky.
Etwas von dem, was im Schatten des Kreuzes
zu wachsen beginnt, fällt also auch auf uns.
Es will uns sensibel, ja dünnhäutig sein lassen
für die schmerzhaften Seiten des Lebens,
für die Spannung zwischen Tod und Leben,
für die stärkere Kraft der Liebe,
die uns Menschen von Gott zu Teil wird.
Darin liegt unsere Lebenschance: zu begreifen,
dass wir wahre Menschen sein dürfen,
dass wir dazu imstande sind, behutsam mit uns selbst
und barmherzig mit anderen umzugehen,
dass wir uns mit unseren Schwächen
und denen anderer versöhnen können,
weil Gott Ja zu uns sagt.
So kostbar ist jeder und jede von uns,
dass wir leben sollen, jetzt und in Ewigkeit.
Sie ist jung gestorben, mit 27 Jahren.
Und sie wusste, dass sie sterben wird.
Darum wollte sie der Welt etwas mitteilen:
Gebt, gebt, gebt! Liebt mit allem, was ihr habt!
Wer gibt, muss nicht festhalten.
Wer teilt, weiß sich aufgehoben.
Wer liebt, wird getragen.
Von Gott, der die Liebe ist. Amen.
Lied: Da berühren sich Himmel und Erde
(Anhören hier klicken)